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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 138 Equity  Berufliche Grundbildung möglicht, die ihnen in einem nur auf allgemeinbildende Bildungsoptionen setzenden Bildungswesen aufgrund ihrer schulischen Leistungen in der ob- ligatorischen Schulzeit wohl verschlossen geblieben wären. Dieser Aspekt der beruflichen Grundbildung muss zwar in der Forschung noch weiter ver- tieft werden, aber exemplarisch lässt sich die Wirkung anhand einer Unter- suchung des Lehrberufes Fachangestellte und Fachangestellter Gesundheit (FaGe) zeigen (Trede & Schweri, 2012). Über ein Drittel der Lernenden (nur bezogen auf die Deutschschweiz) stammten aus dem tieferen Leistungsni- veau der obligatorischen Schule (Realschule). Trotz dieses tiefen Leistungs- niveaus in der obligatorischen Schulzeit äusserten über 60% dieser Lernen- den zum Zeitpunkt des Lehrabschlusses den Wunsch, mittelfristig eine Ausbildung auf tertiärer Stufe (in der Regel die Ausbildung zur Kranken- schwester HF oder FH) zu absolvieren ( Grafik 115 ). Die etwas tiefere Rate als bei Lernenden aus der Sekundarschule lässt sich fast vollständig damit erklä- ren, dass jene einen besseren Lehrabschluss schafften und somit für eine ter- tiäre Ausbildung nach der Lehre auch besser gerüstet sind. Es bedeutet aber auch, dass wenn Lernende aus den Zügen mit tieferen Ansprüchen aus der Sekundarstufe I während der Lehre gute Leistungen zeigen, ihnen danach die gleichen Möglichkeiten offen stehen, wie den Lernenden mit besseren Leistungen in der obligatorischen Schulzeit. Sozialstatusfrage als Equity-Problem? Equity lässt sich auch relativ zwischen verschiedenen Bildungsoptionen be- urteilen. Wenn Jugendliche mit gleichen Fähigkeiten und Talenten in ver- schiedene Typen des Bildungswesens wechseln, sollten sie unabhängig vom Bildungstyp gleiche Outcomes erwarten dürfen, denn ansonsten würden Jugendliche im einen Bildungstypus gegenüber den Jugendlichem im an- deren Typus wegen ihrer Bildungswahl benachteiligt. Solche Outcomes können verschiedene Aspekte abdecken, und nicht alle davon lassen sich mittels objektiver Daten bestimmen. In einem relativen Vergleich zwischen der beruflichen Grundbildung und dem Gymnasium zeigt eine repräsentati- ve Befragung bei 2800 erwachsenen Personen in der Schweiz, dass 35% der Befragten der Meinung sind, dass man mit einer Berufsbildung bessere Ar- 116  Zustimmung zu Aussagen betreffend relative Chancen auf Arbeitsmarkt- erfolg und soziales Ansehen. Vergleich von Berufsbildung (Lehre, FH, hBb) mit Allgemeinbildung (Gymnasium, universitäre Hochschule), 2012 Daten: Universität Bern, Forschungsstelle für Bildungsökonomie 0% 10% 20% 30% 40% 50% tiefergleich hochhöherschlechtergleich gutbesser Arbeitsmarktperspektiven für Personen mit Berufsbildung soziales Ansehen der Personen mit Berufsbildung 115  Lernende in der FaGe-Ausbildung und Berufswunsch nach Lehrabschluss Quelle: Trede & Schweri, 2012 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Anteil FaGe Berufswunsch Tertiär RealschuleSekundarschule   Berufswunsch tertiäre Ausbildung   Anteil FaGe

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