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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 126 Institutionen  Berufliche Grundbildung cher Schülerinnen und Schüler in eine berufliche Grundbildung mit Berufs­ attest aus betriebswirtschaftlichen Gründen Grenzen gesetzt sind. Reform der Berufsmaturitätsverordnung Die Berufsmaturität, welche zum prüfungsfreien Übertritt in die Fach- hochschulen berechtigt (und via die Ergänzungsprüfung «Berufsmaturität – universitäre Hochschulen», auch «Passarelle Dubs» genannt, auch an die Universitäten) kann sowohl berufsbegleitend, d.h. während der Lehre, als auch in einem zusätzlichen Schuljahr nach dem Lehrabschluss erworben werden, und zwar immer zusätzlich zu einem Abschluss der beruflichen Grundbildung. Die Berufsmaturität sieht berufsbegleitend eine Mindest- zahl von 1440 Lektionen vor, was rund 36% einer durchschnittlichen Lek- tionenzahl an Schweizer Gymnasien entspricht.2 Die Berufsmaturitätsver- ordnung ist per 1.8.2009 totalrevidiert worden und die ersten Jahrgänge, die nach der neuen Verordnung ausgebildet werden, werden im Sommer 2015 starten. Der revidierte Rahmenlehrplan sieht dazu fünf Ausrichtungen vor, die in Anlehnung an die Fachbereiche der Fachhochschulen mit ähnlichen Anforderungen an die Studierfähigkeit benannt sind. Ergänzend zum Auf- bau der fachlichen Kompetenzen soll aber auch das interdisziplinäre Arbei- ten gefördert werden ( Effektivität, Seite 127 ). Gewinnung von Lehrkräften Wie der Einfluss der Organisationen der Arbeitswelt auf die Gestaltung der Berufsbildung in der Schweiz im internationalen Vergleich gesehen sehr hoch ist, weist die Schweiz auch in Bezug auf die Berufsfachschulen und deren Praxisbezug eine Eigenheit auf. Anders als die Lehrkräfteausbildung in anderen Ländern mit Berufsbildung, setzt die Schweiz bei Lehrkräften des berufskundlichen Unterrichts voraus, dass angehende Lehrpersonen eine formale Ausbildung in dem später zu unterrichtenden Beruf erreicht haben, und damit verbunden (da es sich mehrheitlich um Abschlüsse der höheren Berufsbildung handelt) ein gewisses Mass an beruflicher Erfahrung. Lehrper- sonen des berufskundlichen Unterrichts kommen also erst im Zweitberuf, nach längerer beruflicher Erfahrung, in die Berufsfachschulen. Damit wird sichergestellt, dass Lehrpersonen, die neue Fachkräfte ausbilden, selber über einen soliden beruflichen Erfahrungsschatz im zu unterrichtenden Beruf verfügen. Bei dieser institutionellen Eigenheit der Rekrutierung von Lehr- personen stellt sich natürlich die Frage, welche durchschnittlich 40-jährige Person man aus ihrem angestammten Beruf in den Lehrberuf bewegen kann. Sind es durchschnittliche Fachleute, überdurchschnittlich talentierte Perso- nen oder eher Erwerbspersonen, die in ihrem angestammten Beruf keinen Erfolg hatten und sich jetzt umorientieren? 2  Zu berücksichtigen ist allerdings, dass sich bei der beruflichen Grundbildung je nach Leh- re noch zwischen 1400 und über 2000 Lektionen normaler Berufsfachschulunterricht ad- dieren, plus eine nicht zu beziffernde Zahl von inner- und überbetrieblichen Unterrichts- stunden. Die Berufsmaturität trug 75% zum Wachstum der Maturitätsquote in der Schweiz bei. 103  Maturitätsquoten, 1998–2011 Daten: BFS 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Berufsmaturität Gymnasiale Maturität Total 20112007200420011998  Berufsmaturität   gymnasiale Maturität  Total

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