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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 160   Fachmittelschulen Die Fachmittelschulen (FMS) sind neben den Maturitätsschulen ebenfalls allgemeinbildende Schulen auf der Sekundarstufe II. Ihre Vorläufer waren die Diplommittelschulen (DMS). Diese wiederum entstanden aus den Töch- ter- und Handelsschulen. In den 1980er Jahren führten die Richtli­nien für die Anerkennung der Diplome von Diplommittelschulen sowie die Rah- menlehrpläne zur Vereinheitlichung dieses Schultyps (EDK, 1989). Die Na- mensänderung erfolgte aufgrund des Berufsbildungsgesetzes aus dem Jahr 2002 (BBG, 2002), das vorschreibt, nur Abschlüsse der Tertiärstufe als Dip- lome zu bezeichnen. Allgemeinbildende Schulen mit berufsspezifischen Schwerpunkten Während die Diplommittelschulen früher weitgehend als Zubringerschu- len für Ausbildungen im erzieherischen, paramedizinischen und sozialen nichtuniversitären Tertiärbereich (deren Ausbildungen erst ab dem 18. Al- tersjahr begonnen werden konnten) gedient hatten (EDK, 1989), änderten sich mit der Übernahme der Berufsbildung in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Kunst (GSK) in die Verantwortung des Bundes und damit in die Berufssystematik des Berufsbildungsgesetzes 2004 auch die Positionie- rungen verschiedener GSK-Ausbildungen auf der Sekundarstufe II und auf der Tertiärstufe. Zugleich wurde mit den Ausbildungen zu Fach­angestellten Gesundheit und Betreuung auch die Möglichkeit geschaffen, im Alter von 16 Jahren mit einer Berufslehre in den Gesundheits- oder den Sozialbereich einzusteigen (BBT, 2012a). Die weitgehende Tertiarisierung der GSK-Berufe bei gleichzeitiger Schaffung eines Zugangs zu GSK-Berufen via Berufslehre verlangte nach einer Weiterentwicklung des ehemaligen DMS-Konzepts. Die Fachmittelschulen sind heute Schulen, die neben der bisher starken Ausrichtung auf Allgemeinbildung verschiedene berufsfeldbezogene Ver- tiefungen anbieten. Diese Diversifizierung der FMS im Fächerangebot und im Profil soll in erster Linie den Zugang zu den entsprechenden höheren Berufsbildungen, aber auch zu den pädagogischen Hochschulen und Fach- hochschulen sicherstellen. Zur Frage, welche Schulen die Jugendlichen vor der Fachmittelschule besucht haben, gibt es keine aktuelle Zahlen. 2008 waren zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler direkt von der Sekundarstufe I in die FMS über- getreten. Davon besuchte die Mehrheit eine Sekun­darklasse mit erweiter- ten Ansprüchen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die bereits vor der FMS eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II begonnen hatten, lag da- mals bei fast 20%. Vermutlich wechselte ein nicht unbeträchtlicher Teil die- ser Schülerinnen und Schüler aus dem Gymnasium in die Fachmittelschule. Für den Kanton Bern liegt ein Vergleich der Fachrichtung Gesundheit an der FMS und der Ausbildung Fachangestellte Gesundheit (FaGe) vor. Mehr als 95% der FMS-Absolventinnen der Fachrichtung Gesundheit besuchten eine Sekundarklasse mit erweiterten Ansprüchen. Bei den Absolventen der Fa- Ge-Ausbildung absolvierte etwa die Hälfte die Sekundarstufe I mit Grund- ansprüchen (Battaglia & Pfister, 2012).

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