Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

157 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Gymnasium  Equity 137  Sozioökonomische Herkunft der Schüler(innen) mit sehr hohen (links) bzw. mit eher tiefen (rechts) Kompetenzen, die nach dem 9. Schuljahr ins Gymnasium übertreten wollen Daten: OECD (PISA 2009); Berechnungen: SKBF 0% 20% 40% 60% 80% 100% Naturwissenschaften Mathematik Lesen privilegiert durchschnittlich benachteiligt 0% 10% 20% 30% 40% Naturwissenscha Mathematik Lesen  Lesen  Mathematik        Naturwissenschaften Equity-Probleme, die während der Gymnasialzeit aufgrund unterschied- licher Förderung, bspw. zwischen Geschlechtern, auftreten könnten, sind mangels individueller Leistungs- und Verlaufsdaten derzeit schwer zu dia­ gnostizieren. Zwar hat EVAMAR II ( Grafik 138 ) gezeigt, dass am Ende des Gymnasi- ums Mädchen in Mathematik deutlich schlechter abschneiden als Knaben. Die Gründe für diese Differenz in den Leistungen sind aber nicht wirklich klar, da es sich sowohl um Effekte unterschiedlicher Präferenzen als auch unterschiedlicher Förderung handeln kann. Unterschiedliche Fähigkeiten können hingegen praktisch ausgeschlossen werden. Diverse Studien zeigen denn auch, dass Mädchen in Mathematikprüfungen selbst bei gleichen Ma- thematikfähigkeiten häufig schlechter abschneiden als Knaben (Jurajda & Münich, 2011; Niederle & Vesterlund, 2010). Das Förderpotenzial zeigt eine neuere Untersuchung aus Dänemark, welche bei zusätzlichem Mathematik- unterricht eine substanzielle Verbesserung der Mathematikkompetenzen bei Mädchen im Vergleich mit Knaben auf gymnasialer Stufe nachweist (Joensen & Nielsen, 2013). Weiter zeigt diese Studie, dass sich verbesserte Mathema- tikkenntnisse bei Mädchen später in Form von besseren Karriereaussichten und höherem Lohn niederschlagen. Mit anderen Worten, ein Equitypro­ blem besteht deshalb, weil sich die derzeitigen, nachweislich reduzierbaren Kompetenzunterschiede in Mathematik negativ auf die Bildungs- und Ar- beitsmarktaussichten der Frauen auswirken. Lesebeispiel Rund 80% der Schülerinnen und Schüler mit sehr hohen Leistungen in Natur­wissenschaften, die aus einem sozioökonomisch privilegierten Elternhaus stammen, wollen im Anschluss an die 9. Klasse das Gymnasium besuchen. Bei Schülerinnen und Schülern mit den gleichen Kompetenzen, aber aus einem benachteiligten Elternhaus, sind es gerade einmal 60%. 138  Mittlerer Punktevorsprung der Knaben in EVAMAR II in Mathematik Daten: SBFI (EVAMAR) 0 20 40 60 80 100 Stochastik Geometrie Analysis Mathematik

Übersicht