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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 232 Kontext  Pädagogische Hochschulen Lehrer zu decken sein. Diese müssten spätestens 2017 die reguläre Zugangs- voraussetzung für ein PH-Studium erreicht haben, um mit der Ausbildung beginnen zu können, d.h. sie müssen die gymnasiale Maturität oder die Fachmaturität Pädagogik erworben haben. Unter der Berücksichtigung zu- sätzlicher Auflagen kommt auch eine Berufsmaturität in Frage. Geht man von einer Zunahme des jährlichen Erneuerungsbedarfs auf der Primarstufe in der Grössenordnung von 20% bis 30% aus, so müsste bei kon- stantem Studienwahlverhalten die Entwicklung auf der Sekundarstufe II in ähnlichem Ausmass Schritt halten. Dem ist aber nicht so. Die Prognosen für die Sekundarstufe II sehen bis 2017 bei den gymnasialen und den Fachmatu- ritäten lediglich ein geringes Wachstum vor ( Grafik 214 ). Das bedeutet, dass die Rekrutierungslücke im Lehrberuf nur dann mittels neu ausgebildeter Lehrpersonen bewältigt werden könnte, wenn der Anteil Maturandinnen und Maturanden, die sich für ein PH-Studium entscheiden, massiv – konkret um gut 20% – zulasten anderer Studienfächer erhöht werden könnte. Ange- sichts der angespannten Rekrutierungssituation in verwandten Beschäfti- gungsfeldern dürfte dies wohl kaum realistisch sein. Das bedeutet, dass zu- sätzlich weitere Massnahmen in Betracht gezogen werden müssen, wie etwa die Ausweitung des Rekrutierungspotenzials mittels Massnahmen zur Qua- lifizierung von Quereinsteigenden, die Rekrutierung ausländischer Lehrper- sonen sowie Massnahmen zu Pensenerhöhungen in der aktiven Lehrerschaft. Verdienstmöglichkeiten im Lehrberuf Das Arbeitsangebot von Lehrpersonen hängt von der Berufsattraktivität ab, wozu auch die Arbeitsbedingungen und die Entlöhnungssituation zählen. Verglichen mit anderen Hochschulabsolventen sind die Einkommensaus- sichten von Berufseinsteigerinnen und -einsteigern im Lehrberuf derzeit relativ gut. PH-Absolvierende des Studiengangs Sekundarstufe I sind im Vergleich zu UH- sowie FH-Absolvierenden einkommensmässig sehr gut positioniert. Noch höher liegen einzig die Lehrkräfte der Sekundarstufe II, wobei hier zu berücksichtigen ist, dass diese neben einem regulären univer- sitären Masterabschluss noch eine Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II erwerben müssen ( Grafik 215 ), was zu einer längeren Studienzeit als bei anderen Masterabsolventinnen und -absolventen führt. Primarlehrerinnen und Primarlehrer (PH-Bachelor) verdienen beim Be- rufseinstieg vergleichbare Löhne wie andere FH-Absolventinnen und -Ab- solventen aus dem sozialwissenschaftlichen oder technischen Bereich mit einem Bachelor­abschluss. Fünf Jahre nach Studienabschluss sieht die Situa­ tion anders aus. Während die Medianlöhne der Lehrpersonen der Sekun- darstufe I immer noch im mittleren Feld liegen, sind die Löhne der Primar- lehrkräfte sowie der FH-Absolventen aus dem sozialen und medizinischen Bereich im unteren Feld. Hier gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass das höhere Lohnniveau anderer Absolventinnen und Absolventen auch dadurch begründet ist, dass diese nach ihrem Studienabschluss teilweise weitere Aus- bildungen wie Doktorat, Anwaltspatent, Facharzt, MBA und dergleichen ab- solviert haben. Höhere Löhne stellen bis zu einem gewissen Grad auch eine Kompensation für Lohnverzicht während längerer Ausbildungsphasen dar. 214  Entwicklung der Maturitäten und Lehrkräftebedarf (2012–2020), indexiert (2012 = 100) Daten: BFS 90 100 110 120 BM FM GM Eintritte LP* 20202018201620142012  Lehrkräftebedarf   gymnasiale Maturitäten   Fachmaturitäten   Berufsmaturitäten

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