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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 110 Berufs- und allgemeinbildende Optionen  Sekundarstufe II Welche Lösung nach der obligatorischen Schule angestrebt wird, ist nicht zufällig. Mädchen und Jugendliche mit Migrationshintergrund wollen signi- fikant weniger häufig eine berufliche Ausbildung absolvieren als Knaben und Schweizer Jugendliche (PISA 2009). Diese Divergenzen in den Wünschen zur beruflichen oder vollschulischen Bildung zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund werden auch von den Eltern geprägt. Auch wenn die Mehrheit der Eltern (über 60%) bei ihrem Bildungs- wunsch für ihr(e) Kind(er) angeben, dass sowohl die Berufsbildung als auch eine gymnasiale Ausbildung in Frage käme, besteht zwischen ausländischen und Schweizer Eltern ein beträchtlicher Unterschied bezüglich der Präfe- renzen für das Gymnasium. Ausländische Eltern in der Schweiz wünschen sich, unabhängig von ihrem eigenen Bildungshintergrund, signifikant häu- figer einen gymnasialen Abschluss für ihre Kinder als Schweizerinnen und Schweizer ( Grafik 91 ). Für die Wahl der Anschlusslösung sind natürlich nicht nur die eigenen Präferenzen oder jene der Eltern entscheidend, sondern auch das am Ende der obligatorischen Schule erreichte Kompetenzlevel ( Grafik 92 ). Schüle- rinnen und Schüler mit hohen Kompetenzen in Mathematik und Unter- richtssprachen entscheiden sich überwiegend für eine gymnasiale Ausbil- dung. Zudem streben auch einseitig sprachkompetente Jugendliche oft eine Fachmittelschulausbildung an und weniger häufig eine berufliche Grund- bildung. 92 Anschlusslösung nach PISA-Kompetenzlevel am Ende der obligatorischen Schule Daten: OECD (PISA 2009); Berechnungen: SKBF 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% hohes KL hohes KL mittleres hohes KL niedriges Zwischen- lösung FMS berufliche Grundbildung Gymnasium   tiefes Kompetenzlevel in Mathematik und Unterrichtssprache   hohes Kompetenzlevel in der Unterrichtssprache   mittleres Kompetenzlevel in beiden Bereichen   hohes Kompetenzlevel in Mathematik   hohes Kompetenzlevel in Mathematik und Unterrichtssprache Abschlussquoten auf der Sekundarstufe II Im Jahr 2006 vereinbarten Bund, Kantone und Sozialpartner mit den Leit­ linien zum Nahtstellenprojekt das Ziel, dass im Jahr 2015 95% der 25-Jäh- rigen in der Schweiz über einen Abschluss auf Sekundarstufe II verfügen sollen (EDK, 2006). Diese Absicht wurde in den gemeinsamen bildungs­ politischen Zielen von Bund und Kantonen aus dem Jahr 2011 (ohne Angabe einer Frist) bekräftigt. 91  Welche Bildungsabschlüsse wünschen Eltern für ihre Kinder? Daten: Repräsentative Befragung (Juli/August 2012) von 2800 Personen durch GfS im Auftrag der Universität Bern Differenz in der Zustimmung in Prozentpunkten 15 10 5 0 5 10 15 hoch mittel tief WNGYMBEIDEBGB grössere Zustimmung der Schweizer(innen) grössere Zustimmung der Ausländer(innen)   tiefes elterliches Bildungsniveau (keine oder nur obligatorische Schule)   mittleres elterliches Bildungsniveau (Sekundarstufe II)   hohes elterliches Bildungsniveau (Tertiärstufe) BGB = berufliche Grundbildung BEIDE = beide Ausbildungen kommen in Frage GYM = Gymnasium WN = weiss nicht / keine Antwort

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