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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

121 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Berufliche Grundbildung  Kontext Beziehung zu den allgemeinbildenden Schulen In Zeiten des demografisch bedingten Schülerrückgangs wird der Konkur- renzkampf zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Bildungsop- tionen härter. Auch wenn das Bundesamt für Statistik insgesamt in seinen Prognosen von einer moderat steigenden Maturitätsquote ausgeht ( Ka- pitel Sekundarstufe II, Seite 107 ), kann daraus nicht geschlossen werden, dass dieser Konkurrenzkampf nicht stattfindet, da Durchschnittswerte den Umstand maskieren, dass sich die Konkurrenz nur in einem bestimmten Ausschnitt der Kompetenzverteilung der Schulabgängerinnen und Schulab- gänger abspielt. Nur dort nämlich, wo Schülerinnen und Schüler die Kompe- tenzen haben, die ihnen sowohl einen Eintritt in ein Gymnasium wie in eine Fachmittelschule erlauben würden, stellt sich die Frage einer Entscheidung für oder gegen die Berufsbildung. Aus den Übergängen in die Sekundarstufe II des TREE-Jahrganges (Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2000 in PISA getestet wurden) kann am Beispiel der Mathematikleistungen der 15-jähri- gen Jugendlichen ersehen werden, dass für die drei obersten Kategorien der dua­len Berufslehren ( Infotext rechts) die Testleistungen der besten 25% der Lernenden über dem Median der Jugendlichen lag, die in ein Gymna­sium eintraten (die Ergebnisse für die Testsprache ergeben ein ähnliches Bild). Mit anderen Worten, in diesen drei Berufskategorien haben die Lehrbetriebe zu mindestens einem Viertel Lernende mit Qualifikationen gewinnen können, die über dem Median der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten lagen, und zudem wiesen über ein Viertel der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Ma- thematikkenntnisse aus, die unter dem Median jener der Lernenden aus den drei oberen Berufskategorien lagen ( Grafik 100 ). 100  PISA-Punkte in Mathematik und Erstausbildung auf der Sekundarstufe II Daten: TREE; Berechnungen: B. Müller PISA-2000-Punktezahl in Mathematik 400 500 600 700 Gymnasium AFN 6AFN 5AFN 4AFN 3AFN 2AFN 1 duale Berufsbildung Anforderungsniveaus (AFN)  25%-Percentil  75%-Percentil  Median Die starke Überlappung zwischen den Kompetenzanforderungen für allge- meinbildende Ausbildungen und jenen für mehrere Berufe in der beruflichen Anforderungsniveau von Berufslehren Die Grafik 100 verwendet die Einteilung der Berufe in sechs Kategorien, wie sie von Stalder (2011) vorgenommen worden ist. Dabei werden die Berufe nach den intellektuellen Ansprüchen kategorisiert, die für ein erfolgreiches Durchlaufen der Lehre als notwendig erachtet werden. Beispiele für Berufe in den oberen drei Niveaus sind Elektroniker oder Kauffrau (Niveau 6), Augenoptiker und Medizin­ laborant (Niveau 5) sowie Automechani­ kerin und Kleinkindererzieher (Niveau 4).

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