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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 38 Wirtschaft  Rahmenbedingungen des Bildungswesens Neben den Faktoren, die Bildung mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren erlauben (Steueraufkommen und Schuldenquote), spielt natürlich auch der Verteilkampf zwischen verschiedenen Aufgabenbereichen der öffentlichen Hand eine Rolle dafür, wie viele Mittel für die Bildung bereitgestellt werden können. Hier weisen Studien darauf hin, dass die demografische Alterung der Gesellschaft die Zahlungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger für Bildung eher negativ beeinflusst und weiter beeinflussen wird (Cattaneo & Wolter, 2009). Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstruktur Die Wirtschaftsstruktur und der Arbeitsmarkt stehen in komplexen Wech- selwirkungen mit dem Bildungswesen. Einerseits bestimmt das Bildungs- wesen zu einem grossen Teil (von der Migration abgesehen), welche Kom- petenzen der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Dies wiederum bestimmt in einem gewissen Ausmass, welche wirtschaftlichen Aktivitäten in der Schweiz ausgebaut werden können, welche ins Ausland verlagert wer- den müssen und welche Produkte und Dienstleistungen importiert werden müssen. Auf der anderen Seite sendet die Wirtschaft über Knappheitssignale (Arbeitskräftemangel, stark steigende Löhne) Informationen an die Jugendli- chen und Erwachsenen, die im Bildungsprozess stehen und als Reaktion da- rauf sich für eine längere oder inhaltlich andere Bildung entscheiden können. Die letzten beiden Dekaden zeigen, dass sich die arbeitsmarktliche Situa­ tion für Personen ohne nachobligatorische Ausbildung auch in Zeiten des Wirtschaftsaufschwungs nicht besserte. Im Gegenteil, in der langen und starken Wirtschaftswachstumsphase zwischen 2001 und 2007 verschärf- te sich die Arbeitslosigkeit für wenig qualifizierte Personen und stabilisierte sie für ter­tiär ausgebildete Personen ( Grafik 25 ). Mit anderen Worten, der Wirtschaftsaufschwung stützte sich vornehmlich auf gut ausgebildete Er- werbspersonen ab. Bezogen auf die minimalen Qualifikationen, die benö- tigt werden, um am Schweizer Arbeitsmarkt bestehen zu können, ist des- halb eine nachobligatorische Ausbildung eine Notwendigkeit geworden ( Kapitel Sekundarstufe II, Seite 107 ). 25  Erwerbslosenquote nach Bildungsniveau, 1996–2012, jeweils im 2. Quartal Daten: BFS 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 20122011201020092008200720062005200420032002200120001999199819971996   Sekundarstufe I  Tertiärstufe

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