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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 86 Kontext  Sekundarstufe I Kontext Wie die Primarstufe wird auch die Sekundarstufe I in den nächsten Jahren von demografischen Entwicklungen betroffen sein. Dabei wirkt sich die Zu- nahme der Schülerzahlen auf der Vorschul- und Primarstufe laut Pro­gnose ab 2017 auf die Sekundarstufe I aus ( Kapitel Vorschul- und Primarstufe, Seite 57  ) (BFS, 2012g). Schülerzahlen und die Folgen Die Schülerzahlen werden laut BFS-Prognose in der Schweiz noch bis 2017 im Durchschnitt um 3% zurückgehen und in den meisten Kantonen dann den tiefsten Stand erreichen ( Grafik 66 ). Die Entwicklungen fallen jedoch je nach Kanton unterschiedlich aus. In den Kantonen Appenzell Inner- und Ausserrhoden werden bis 2017 rund 14 bzw.23% sowie in Glarus und Luzern rund 14% weniger Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I besuchen als 2011, während im gleichen Zeitraum in den Kantonen Basel-Stadt, Genf, Waadt, Zug und Zürich die Schülerbestände weiter ansteigen. Zwischen 2017 und 2021 werden die Schülerzahlen auf der Sekundarstufe I im Landesmittel um 7,5% zunehmen. Insgesamt bleiben die Schülerzahlen aber in einer längerfristigen Betrachtung trotz Wachstum auf einem relativ tiefen Niveau. Kurzfristig wirkt sich die Veränderung der Schülerzahlen auf die Klassengrös­sen auf der Sekundarstufe I aus. Als Folge davon ist regional bis 2017 noch mit weiteren Klassenschliessungen oder Zusammenlegungen von Schulen zu rechnen. Kantone mit mehrgliedrigen Systemen auf der Se- kundarstufe I werden im Zusammenhang mit sinkenden Schülerzahlen da- bei vor grös­sere Herausforderungen gestellt. So haben z.B. in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen die sinkenden Schülerzahlen schon eine diesbezügliche Strukturdiskussion ausgelöst. Die Aufrechterhaltung der durch die Mehrgliedrigkeit noch kleineren Schulen bedeutet einen sehr grossen Infrastrukturaufwand und selbst die Zusammenlegung von Schul- typen würde nur teilweise ausreichen, um diese Schulen zu erhalten. Neben den strukturellen organisatorischen Anpassungen aufgrund der veränderten Schülerzahlen sind in der Regel auch innerschulische Massnah- men zu beobachten. Die schwankenden Schülerzahlen werden mit pädago- gischen, didaktischen und inhaltlichen Massnahmen aufzufangen versucht. Hierzu zählen vermehrtes altersdurchmischtes Lernen, das Akzeptieren leis- tungsheterogenerer Klassen, vermehrte Binnendifferenzierung und neue Kooperationsformen unter Lehrpersonen wie bspw. Teamteaching. Zusammensetzung der Schülerschaft Im Bildungsbericht 2010 wurde gezeigt, dass sich auf der Sekundarstufe I der Anteil sehr heterogener Schulklassen unterschiedlich auf die verschiedenen Kantone verteilt. Aufgrund der Datenreorganisation beim Bundesamt für Statistik stehen dazu leider keine neueren Zahlen zur Verfügung. Hinsichtlich der Schülerzusammensetzung zeigen die Daten der PISA- Studien, dass sich insbesondere die soziodemografischen Merkmale von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in der ersten Deka- 66  Prognostizierte Veränderungen der Schülerzahlen für die Sekundarstufe I, 2011–2017 und 2017–2021 Daten: BFS (Referenzszenario) -30% -20% -10% 0% 10% 2011-17 JU GE NE VS VD TI TG AG GR SG AI AR SH BL BS SO FR ZG GL NW OW SZ UR LU BE ZH CH 2017-2021  2011–2017  2017–2021 Als «sehr heterogene Schulklassen» de- finiert das Bundesamt für Statistik unter Berücksichtigung sowohl der nationalen als auch der sprachlichen Herkunft der Schülerinnen und Schüler Klassen mit einem Anteil von mindestens 30% Schülerinnen und Schüler aus anderen Kulturen.

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