Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 122 Institutionen  Berufliche Grundbildung Grundbildung ist ein Hinweis darauf, dass eine Umorientierung dieser Schü- lerinnen und Schüler für beide Bildungstypen mit Problemen verbunden sein kann. Ein Hinweis auf den verschärften Konkurrenzkampf liefert der Lehr- stellenbarometer vom August 2012, welcher nicht nur 7000 offene Lehrstel- len auswies, was rund 8% der angebotenen Lehrstellen entsprach, sondern auch zeigte, dass sich diese vor allem in technischen Lehren der Niveaus 4–6 befanden und 60% der Firmen angaben, der Hauptgrund der Nichtbesetzung habe darin gelegen, dass man keine geeigneten Bewerbungen erhalten habe; weitere 25% meldeten gar, sie hätten überhaupt keine Bewerbungen erhalten. Die Berufe mit weniger hohen Anforderungen im Bereich der schuli- schen Kompetenzen liegen zwar nicht direkt in einem Konkurrenzkampf mit den allgemeinbildenden Schulen, aber ihre Situation wird wesentlich durch die Erfolge der Betriebe in den ersten drei Kategorien bestimmt. Sind diese wenig erfolgreich, versuchen sie wenigstens einen Teil derjenigen Schülerinnen und Schüler anzuziehen, die früher in die Berufe mit tieferen Anforderungen gegangen wären, und geben somit einen (grossen) Teil des Konkurrenzdrucks einfach weiter. Institutionen Die Steuerung der Berufsbildung erfolgt in der Schweiz in einem Zusam- menspiel von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt (OdA). Die zentrale, nationale Steuerung durch den Bund trägt einerseits dem Um- stand Rechnung, dass die Berufsbildung junge Leute ausbilden soll, welche im ganzen schweizerischen Arbeitsmarkt mobil (und falls immer möglich darüber hinaus) und deshalb auf eine möglichst hohe Standardisierung der Abschlüsse angewiesen sind. Darüber hinaus gehorcht sie auch dem Gebot der Effizienz, da die Erarbeitung, Pilotierung und Umsetzung von Bildungs- verordnungen bei rund 230 Lehrberufen (EFZ und EBA) sehr kostenintensiv ist und somit regionale oder kantonale Konzepte schnell an ihre Grenzen stossen würden. Die kantonale Umsetzung garantiert nicht nur eine An- passung an die regionalen Arbeitsmärkte (Branchen, Berufe usw.), sondern ist auch für das Zusammenspiel mit der Volksschule und den übrigen Bil- dungstypen der Sekundarstufe II wie auch mit den Arbeitsmarkt- und So­ zialbehörden ( Case Management Berufsbildung, Seite 124 ) entscheidend, da solche Arbeiten nicht zentral gesteuert und organisiert werden könnten. Was die Höhe des Einflusses der Organisationen der Arbeitswelt anbelangt, so ist diese im internationalen Vergleich (siehe OECD, 2010) in der Schweiz vergleichsweise hoch und gleichzeitig auch wieder stärker standardisiert als in Ländern, in welchen vor allem die einzelnen Arbeitgeber ein hohes Gewicht haben. Die schweizerische Lösung garantiert auf der einen Seite eine hohe Passung von Lerninhalten und auf dem Arbeitsmarkt geforder- ten Kompetenzen und auf der anderen Seite aufgrund des «organisierten» Einflusses der Arbeitgeber im Gegensatz zu einem individuellen Einfluss von Firmen auf die Lerninhalte eine hohe Mobilität der Lernenden auf dem Arbeitsmarkt. Beide Faktoren sind auch entscheidend für die Attraktivität der betrieblich basierten beruflichen Grundbildung bei den Schulabgänge- rinnen und Schulabgängern.

Übersicht