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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

69 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Vorschul- und Primarstufe  Effektivität te Lernstandserhebungen fanden bisher nur im Kanton Zürich statt. Die vor- liegenden Forschungsergebnisse zur Effektivität sind daher punk­tuell und nicht vergleichbar oder betreffen lediglich die Evaluation einzelner Program- me. Langfristige Effekte des Vorschulbesuchs In den PISA-Erhebungen werden die Schülerinnen und Schüler regelmässig nach der Dauer des Vorschulbesuchs gefragt. Jugendliche, die angaben, mehr als ein Jahr lang den Kindergarten besucht zu haben, erreichten in den PISA- Lesetests 2009 in fast allen Ländern signifikant höhere Werte als Jugendliche, die nach eigenen Angaben keinen Kindergarten besucht haben. Auch wenn diese Differenzen nicht rein kausal gedeutet werden können, beträgt die Dif- ferenz in der Schweiz nach Berücksichtigung des sozioökonomischen Hin- tergrunds der Jugendlichen rund 60 Leistungspunkte, gegenüber 33 Punkten im OECD-Durchschnitt (OECD, 2011b) zugunsten der Schülerinnen und Schüler mit längerem Kindergartenbesuch. Auch eine international ausge- richtete Forschungsübersicht zeigt positive Langzeiteffekte des Vorschulbe- suchs (Ruhm & Waldfogel, 2011). Kompetenzentwicklung in der Eingangsstufe Im Rahmen der Schulversuche mit Grund- und Basisstufen wurden die Lernfortschritte von Kindern in den Bereichen phonologische Bewusst- heit, Lesen, Schreiben und Mathematik erfasst. Dabei zeigte sich, dass in den ersten zwei Jahren nach Eintritt in die Eingangsstufe die Kinder in den Grund- und Basisstufenklassen grössere Lernfortschritte erzielten als jene in Kindergarten­klassen ( Grafik 52 ). Letztere machten jedoch im dritten Jahr (1. Primarklasse) grössere Fortschritte, so dass sich die Differenzen verklei- nerten und im vierten Jahr ganz verschwanden (EDK Ost, 2010). Die Ein- schätzung der Eltern zum Wohlbefinden ihrer Kinder, die für Kinder im Kindergarten positiver ausfiel als für Grund- und Basisstufenklassen, glich sich im Laufe der Zeit ebenfalls an (ebd.). Auch eine Untersuchung zur Ent- wicklung von schulfähigkeits­relevanten Fertigkeiten zeigte, dass sich an- fängliche Unterschiede zwischen Kindergarten- und Basisstufenkindern nach dem Übergang der ersteren in die Primarschule ausglichen (Roebers, Röthlisberger, Cimeli et al., 2011). Zielerreichung in der Primarschule: Leistung, Motivation, Wohlbefinden Die Zürcher Lernstandserhebung, die einen Teil der Schülerinnen und Schü- ler in ihrer Schullaufbahn begleitet, erfasste u.a. die Erreichung der Lehr- planziele am Ende der Primarstufe. Demnach erreichten 17% der Schülerin- nen und Schüler in Deutsch und 18% in Mathematik die Ziele im geprüften Teil des Lehrplans nicht, 35% (Deutsch) bzw. 36% (Mathematik) erfüllten die Lehrplanziele auf der Stufe der Grundanforderungen, 32% (Deutsch) bzw. 31% (Mathematik) erfüllten die Ziele auf der Stufe der erweiterten Anfor- derungen, und 16% (Deutsch) bzw. 15% (Mathematik) übertrafen die Lehr- 52  Lernfortschritte (Lesen) in der Eingangsstufe nach Modellen Quelle: EDK-Ost, 2010; Daten: Bayer, IBE Punkte 400 600 800 1000 594735234 Monate nach Eintritt in die Eingangsstufe   Basisstufe und 3. Klasse   Grundstufe und 2.,3. Klasse Kindergarten und 1., 2., 3. Klasse

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