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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

95 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Sekundarstufe I  Effektivität Teilbereichen (Wortschatz, Syntax, Textverständnis, Worterkennung) die Mindestanforderungen. Ein geringer Anteil von 2% bestand die Mindest- anforderungen nur in einem oder in keinem Bereich. Im tieferen Anfor- derungsprofil (Regroupement B) waren es 24%, die in allen vier Bereichen bestanden haben. 16% erreichten in einem oder keinem Teilbereich die Min- destanforderungen. In heterogenen Klassen betrugen die Anteile 59% und 7% (Soussi & Nidegger, 2009). Am Ende der obligatorischen Schulzeit werden auch im Kanton Basel- Stadt die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler standardisiert geprüft und benotet (Keller & Moser, 2012). Andere Deutschschweizer Kantone, mit und ohne Teilnahme an «Stellwerk», stellen ihren Lehrpersonen sogenannte Orientierungsarbeiten zur Verfügung. Ziele aller dieser Lernstandserhebun- gen sind eine individuelle Standortbestimmung und die gezielte individuel- le Förderung der fachlichen Kompetenzen der Jugendlichen. Diese Ergebnis- se werden aber ausschliesslich den Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und den Lehrpersonen zur Verfügung gestellt und erlauben deshalb keine Rückschlüsse für die Systemevaluation. Am Ende der obligatorischen Schulzeit findet in der Schweiz bislang so- mit kein einheitliches Systemmonitoring mit Leistungstests statt. Ein sol- ches ist jedoch mit der Überprüfung der Erreichung der Bildungsstandards im Rahmen von HarmoS und in der Convention scolaire romande vorgese- hen. Eine Umsetzung ist in Planung. Über die Kernfächer hinaus werden in der Schweiz nur selten und verein- zelt weitere Lernzielüberprüfungen durchgeführt. So wurde im Rahmen von zwei internationalen Studien (1999 und 2008) bspw. das politische Wissen der Schülerinnen und Schüler untersucht. Dieses lag bei den 14-Jährigen in der Schweiz 2008 statistisch signifikant über dem internationalen Mit- telwert (Biedermann, Oser, Konstantinidou et al., 2010). Die Verbesserung zwischen den beiden Messzeitpunkten ist aber vor allem auf eine veränderte Zusammensetzung der teilnehmenden Staaten zurückzuführen. Ein Unter- schied im staatspolitischen Wissen zwischen den Geschlechtern ist in der Schweiz im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern nicht feststellbar. In den meisten Ländern schneiden Mädchen deutlich besser ab. Überfachliche Ziele Die Integration der Schülerinnen und Schüler in die Schulgemeinschaft, die dazu verlangten sozialen Kompetenzen sowie ihre Persönlichkeitsent- faltung sind neben den Fachkompetenzen ebenfalls gesetzlich verankerte, eigenständige Ziele und deren Erreichung Auftrag der Schule (siehe bspw. Schulgesetze NW, VD, TI). Im Rahmen der kantonalen externen Schuleva- luationen sind deshalb Aspekte des Schul- und Unterrichtsklimas, wie z.B. der respektvolle Umgang miteinander, Entfaltungsmöglichkeiten oder das Wohlbefinden festgelegte Qualitätskriterien, die regelmässig und teilwei- se flächendeckend überprüft werden ( Kapitel Obligatorische ­Schule, Sei- te 41 ). In der Schweiz sind bisher nur vereinzelt kantonale Berichte zu Schulevalua­tionen öffentlich zugänglich, und zudem unterscheiden sie nur zum Teil die Ergebnisse der Sekundarstufe I und der Primarstufe. Verglei- che zwischen diesen Evaluationen lassen sich wegen der unterschiedlichen Qualitätsraster und Erhebungsdesigns allerdings keine anstellen ( Info- text rechts: exemplarische Ergebnisse aus den Kantonen Luzern und Zürich). Ergebnisse zum Wohlbefinden aus den Kantonen Luzern und Zürich In beiden Kantonen fühlen sich 90% der Schülerschaft wohl oder sehr wohl, in einzelnen Schulen ist der Anteil noch höher. Primarschülerinnen und -schüler beurteilen ihr Wohlbefinden in beiden Kantonen im Durchschnitt positiver als die Schülerinnen und Schüler der Sekundar- stufe I. In Zürich wie in Luzern bestehen zum Teil grosse Unterschiede zwischen den Schulen (Kramis, 2010; Zürich, 2012a)

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