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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

17 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Definitionen  Effektivität dungsstandards entwickelt, die ab 2016 mittels regelmässiger Tests jeweils per Ende des 4., 9. und 11. Schuljahres überprüft werden sollen. Im Tertiär- bereich erfolgt die Steuerung heute grösstenteils über in Leistungsaufträgen bestimmte Ziele, die die Institutionen dann im Rahmen eines Globalbud- gets erreichen müssen. Die Berufsbildung schliesslich erhält ihren Zielrah- men durch das Berufsbildungsgesetz. Auf allen Stufen besteht das Problem, dass die Ziele weder abschliessend genannt werden noch eine Hierarchie der Ziele festgelegt ist. Da in einem komplexen System wie der Bildung meist viele Ziele gleichzeitig verfolgt werden, wäre die relative (politische) Ge- wichtung der einzelnen Ziele nicht nur zur Beurteilung der Effektivität des Bildungswesens unabdingbar, sondern sie wäre für die Akteure auch eine wichtige Handlungs- und Steuerungsinformation. Ohne solche Informa- tionen kann nicht entschieden werden, ob es besser ist, die Erreichung ei- nes Ziels zu maximieren, wenn dabei die Erreichung anderer Ziele gefährdet wird, oder ob es besser wäre, eine tiefere Zielerreichung (und somit Effekti- vität) in Teilzielen zu akzeptieren, wenn so andere Teilziele besser erreicht werden können. Damit für ein Bildungssystem oder einzelne Bildungsstufen ein abge- stimmtes Zielbündel festgelegt werden kann, müssen auch die Beziehun- gen (Interaktionen und Interdependenzen) zwischen den einzelnen Zielen bekannt sein. Die multiplen Ziele einer Ausbildung können voneinander unabhängig, komplementär oder konkurrierend sein. Komplementarität bedeutet, dass die Erreichung eines Ziels mit dem Erreichen eines andern einhergeht. Wenn bspw. angenommen wird, dass sozial gut integrierte, zu- friedene und interessierte Schüler auch ein hohes Kompetenzniveau in den klassischen Schulfächern erreichen und gleichzeitig hohe schulische Kom- petenzen wiederum zu zufriedenen und gut integrierten Schülern führen, dann kann aufgrund dieser Wirkungs- und Zielkomplementarität auch nur das eine gemessen werden, weil bei einer hohen Zielerreichung bei einem Teilziel automatisch das andere auch erreicht sein sollte. Neben Zielkomplementarität ist aber auch Zielkonkurrenz denkbar, d.h. es kann ein Dilemma zwischen Zielen bestehen. Bspw. kann das Ziel, mög- lichst viele Abschlüsse auf Hochschulstufe zu verleihen, mit dem Ziel der hohen Qualität der Ausbildung konkurrieren. Somit würde die Förderung vieler Abschlüsse ohne eine adäquate Messung ihrer Qualität die Gefahr in sich bergen, dass die Effektivität in der Zielerreichung des einen Ziels die Effektivität beim qualitativen Aspekt der Bildung untergräbt und damit die Gesamtbilanz nicht positiv ausfällt. Effektivität in diesem Bericht Für die Abschnitte zur Effektivität im vorliegenden Bericht konnte aus den erwähnten Gründen auf kein bestehendes, abschliessendes Zielsystem zu- rückgegriffen werden. Deshalb wird auf jeder Stufe versucht, aufgrund der verfügbaren amtlichen Dokumente der Bildungsverwaltung einerseits und der Forschungsliteratur andererseits eine Anzahl wichtiger Ziele zu defi- nieren. Um der Falle zu entgehen, dass am Ende nur jene Zielerreichungen thematisiert werden, für welche auch Messungen bestehen, werden im Text jeweils auch Gründe dafür angegeben, weshalb wichtige Ziele sich heute (noch) nicht messen und somit beurteilen lassen, und allenfalls auch, wel- che Schritte ergriffen werden müssten, um solches in der Zukunft tun zu

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