Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 24 Demografie  Rahmenbedingungen des Bildungswesens Demografie Die demografische Entwicklung stellt eine wichtige Rahmenbedingung für das Bildungssystem dar. Während zyklische Schwankungen der Zahl der Schülerinnen und Schüler grösstenteils durch Anpassungen in den Klassen- grössen aufgefangen werden können, ist diese Möglichkeit bei längerfristig in eine Richtung erfolgenden demografischen Veränderungen nur einge- schränkt gegeben und auch nicht sinnvoll. Da die demografischen Verände- rungen je nach Schulstufe und -typ unterschiedlich ausfallen, werden diese jeweils auch in den einzelnen Kapiteln bezüglich ihrer Auswirkungen auf die betreffende Schulstufe genauer analysiert. Bevölkerungsentwicklung Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerung der Schweiz mehr als verdoppelt: von 3,3 Mio. (1900) auf 7,9 Mio. (2010). Die Bevölkerungs- entwicklung wurde durch drei Faktoren massgeblich beeinflusst: die Sterb- lichkeit und die Fruchtbarkeit (Geburtenüberschuss) sowie die Migration (Wanderungssaldo). Die Lebenserwartung der Menschen ist in den letzten Jahrzehnten kon- tinuierlich gestiegen und wird gemäss dem mittleren demografischen Sze- nario des BFS weiter ansteigen ( Grafik 3 ). So betrug die prognostizierte Lebenserwartung für Männer (Frauen) im Jahr 1970 bei der Geburt durch- schnittlich 70 Jahre (76 Jahre), im Jahr 2010 bereits 80 Jahre (85 Jahre), und für das Jahr 2060 wird ein Durchschnittsalter von 86 Jahren (90 Jahre) pro- gnostiziert. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter ist in den letzten 100 Jahren stark gesunken ( Grafik 4 ). Während 1910 eine Frau im Durchschnitt noch 3,2 Kinder gebar, sank seither die Geburtenrate ständig. Sie steigt jedoch seit 2001 wieder leicht und erreichte 2010 einen Wert von 1,5. Gemäss dem 2010 veröffentlichten Referenzszenario zur de- mografischen Entwicklung ist aber davon auszugehen, dass sich die Frucht- barkeitsrate in den kommenden Jahren stabilisieren wird (BFS, 2010e). Das Referenzszenario geht nicht von einer Fortsetzung des zuletzt beobachte- ten Trends aus, da vermutet wird, dass der Anstieg der Geburtenziffer nicht darauf zurückzuführen ist, dass generell mehr Kinder geboren werden, son- dern sich die Zunahme durch eine Stabilisierung der zeitlichen Planung der Mutterschaften erklärt. Die Frauen in der Schweiz bekommen ihre Kinder heute in einem höheren Alter (durchschnittlich mit 31,2 Jahren). Diese Ver- schiebung der Geburten führte zunächst zu einem Rückgang und dann wie- der zu einem Anstieg (BFS, 2010e); unterdessen hat sich die Geburtenzahl aber stabilisiert. Das Bundesamt für Statistik berechnet drei Grundszenarien zur demografi- schen Entwicklung in der Schweiz. Das mittlere, das Referenzszenario, schreibt die Entwicklungen der letzten Jahre fort und zieht zuletzt beobachtete Trends mit ein. Das hohe (tiefe) Szenario beruht auf einer Kombination von Hypothesen, die das Bevölkerungswachstum zusätzlich begünstigen (wenig fördern). 3  Entwicklung der Lebenserwartung bei Geburt, 1970–2060 Daten: BFS Jahre 40 60 80 100 Lebenserwartung bei Geburt Lebenserwartung bei Geburt 206020102000199019801970  Frauen  Männer

Übersicht