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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

277 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Weiterbildung  Equity Betrachtet man das Verhältnis zwischen Personen mit Hochschulabschluss (ISCED 5 und 6) und Personen mit einem Abschluss auf der Sekundarstufe II (allgemein oder berufsbildend), so ändert sich das Bild: Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Bildungsschichten beträgt nur noch 1,7. Mit diesem Wert befindet sich die Schweiz im europäischen Mittelfeld ( Grafik 266 ). 266  Bildungsdisparität (allgemeine und berufliche Bildung) zwischen tertiär Gebildeten und Personen mit Sekundarstufe-II-Abschluss, 2012 Daten: Eurostat (Labour Force Survey 2012) 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Niederlande Dänemark Portugal Finnland Schweden Spanien Schweiz Deutschland Vereinigtes Königreich Italien Frankreich Österreich Verhältnis ISCED 5–6 zu ISCED 3–4 Grössere Ungleichheiten lassen sich bei der Höhe der Ausgaben hinsichtlich Bildungs- und Einkommensschicht beobachten: Gemessen an ihrem Anteil in der gesamten Bevölkerung geben Personen mit Hochschulbildung über- durchschnittlich viel für nichtformale Bildung aus, Personen ohne nachob- ligatorische Bildung geben hingegen unterproportional viel Geld dafür aus. Das zentrale Problem bei der geringeren Weiterbildungsbeteiligung von Wenigqualifizierten stellen jedoch weniger die Kosten dar als die fehlenden Anreize, sich weiterzubilden, sowie die Selektion durch die Arbeitgeber. Ist diese Hürde einmal genommen, unterscheidet sich die arbeitgeberseitige Unterstützung nicht mehr stark nach Bildungsschicht ( Grafik 267 ). Die selektive Unterstützung durch die Arbeitgeber führt weiter dazu, dass Personen, die unterstützt werden, gleichzeitig auch jene sind, die be- reit wären, die Weiterbildung selbst zu bezahlen, wenn der Arbeitgeber sich nicht daran beteiligte (Tuor & Backes-Gellner, 2009). Das bedeutet, dass die selektive arbeitgeberseitige Unterstützung die bildungsbedingten Teilnah- meunterschiede nicht wesentlich vergrössert, weil sich gut Qualifizierte oh- nehin weiterbilden. Die Förderung durch den Arbeitgeber vermag damit die Weiterbildungsbeteiligung kaum zu steigern (es handelt sich hier um Mit- nahmeeffekte seitens der Arbeitnehmenden). Allerdings verringern sich die Unterschiede auch nicht, da die weniger gut gebildeten Arbeitnehmenden sich ohne eine arbeitgeberseitige Unterstützung wenig aus eigenem Antrieb weiterbilden. Solange diese Ungleichheiten bestehen bleiben, müsste bei der staatli- chen Subventionierung von Weiterbildung eine verbesserte Chancengerech- tigkeit beim Zugang zur Weiterbildung durch selektive Förderung formal gering qualifizierter Personen prioritär sein. Von der in den eidgenössischen Räten diskutierten Möglichkeit des Steuerabzugs ist eine solche selektive Förderwirkung nicht zu erwarten. 267  Unterstützung durch den Arbeit­ geber bei nichtformaler beruflich orientierter Bildung, nach höchster erreichter Bildungsstufe, 2011 Eine zufällig ausgewählte Aktivität beruflich orientierter Bildung, während der letzten 12 Monate, 25- bis 64-jährige Erwerbstätige Daten: BFS (MZB 2011); Berechnungen: SKBF 0% 20% 40% 60% 80% 100% beru nur Z nur K Kost universitäre, Fach- und pädagogische Hochschulen höhere Berufsbildung Sekundarstufe II obligatorische Schule   Unterstützung durch Zeit und Geld   Unterstützung durch Geld   Unterstützung durch Zeit   Teilnahme an beruflich orientierter nichtformaler Weiterbildung

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