Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 132 Effektivität  Berufliche Grundbildung Berufliche Mobilität ist nicht eingeschränkt Der längerfristige Arbeitsmarkterfolg einer Person hängt entscheidend auch davon ab, ob sie in der Lage ist, auf wirtschaftliche und technologische Ver- änderungen mit einem Berufswechsel zu reagieren. 2,3% der Erwerbstätigen in der Schweiz (siehe Eymann, Müller & Schweri, 2011) wech­­seln in einem Jahr ihren Beruf, und 5,3% wechseln den Betrieb ohne Berufswechsel. Der Berufsbildung gegenüber kritische Stimmen monieren immer wieder, dass Personen mit einer Berufsbildung im Gegensatz zu Personen mit tertiärer Ausbildung eben gerade nicht in der Lage seien, einen Berufswechsel zu be- wältigen. Dieser Vorwurf ist aber bis heute schwer belegbar, jedoch auch nicht einfach zu entkräften, da für eine Untersuchung notwendige Daten fehlen. Wichtig für eine Beurteilung dieser Frage wäre bspw. die Möglich- keit, zwischen den Fällen erzwungener und freiwilliger Mobilität genau zu unterscheiden. Mit anderen Worten, es stellt sich die Frage, ob Personen im- mobil sind, weil ihnen die Kompetenzen fehlen, die ihnen gestatten würden, in andere Berufe oder Betriebe zu wechseln (erzwungene Immobilität), oder ob mobile Personen deswegen mobil sind, weil sie aufgrund nicht passender Kompetenzen keinen ihrem ursprünglich gelernten Beruf entsprechende Stelle gefunden haben (erzwungene Mobilität). Im Hinblick auf die Wechsel kann ohne weitere Analyse der Gründe für die Mobilität festgestellt werden, dass Personen mit einer Hochschulbil- dung häufiger im Leben einen Berufswechsel vollziehen als Personen mit einer betrieblich basierten beruflichen Grundbildung und dass Personen mit einer tertiären Bildung (allgemeinbildend und berufsbildend) eine hö- here Rate von Betriebswechseln aufweisen als alle anderen Personen (Ey- mann, Müller & Schweri, 2011). Gerade die höhere Zahl an Berufswechseln bei Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen müsste vertieft analysiert werden, wenn man feststellen wollte, ob es sich um freiwillige oder erzwungene Berufswechsel handelt. Kurzfristig betrachtet kann aber die hohe Zahl der Lernenden, die nach der Lehre den Betrieb wechseln (gemäss den TREE-Daten über 50%), als Zeichen dafür gewertet werden, dass die zwischenbetriebliche Mobilität durch die berufliche Grundbildung nicht eingeschränkt ist. Berufsmaturität – Konjunktur und Geschlecht Bei den Berufsmaturitäten ist der Übertritt an eine Hochschule weit we- niger die Regel als bei den gymnasialen Maturitäten, was daran liegen mag, dass den Berufsmaturandinnen und -maturanden mit dem Lehrabschluss schon ein vollwertiger Einstieg in den Arbeitsmarkt möglich ist und sie so- mit kurzfristig auch höhere Opportunitätskosten für ein Stu­dium haben. Bei etwas mehr als 50% Übertritten an Fachhochschulen ist somit die Ef- fektivität eingeschränkt, würde sie auf diesen Übertritt reduziert. Gegen- über der gymnasialen Maturität zeigt sich aber auch ein recht grosser Ge- schlechterunterschied zulasten der Frauen. Treten bei den Männern rund zwei Drittel (2007) an eine Fachhochschule über, ist diese Quote bei den Frauen zuletzt auf 40% angestiegen. Der Unterschied nach Geschlecht kann teilweise damit erklärt werden, dass die Berufsmaturitätsrichtungen mit den höchsten Übertrittsquoten, jene technischer und naturwissenschaft- licher Richtung, auch mehrheitlich von Männern absolviert werden. Wäh-

Übersicht