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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

285 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Kumulative Effekte  Der Nutzen von Bildung dungswesens auf den Erwerb nichtkognitiver Fähigkeiten untersuchen und belegen. So wurden z.B. der Einfluss des Schuleintrittsalters (je früher, desto besser die nichtkognitiven Fähigkeiten, siehe bspw. Schlotter, 2011) oder die frühe Einteilung in unterschiedliche Schulniveaus (Tracking; siehe Groenez & De Blander, 2010) untersucht. Der Nutzen von Bildung Investitionen in der Form von Zeit und Geld in den Erwerb von Kompe- tenzen, ob im formalen Bildungsprozess oder ausserhalb des Bildungswe- sens, ob privat oder öffentlich bezahlt, werden deshalb getätigt, weil sich sowohl die sich bildende Person als auch die Gesellschaft einen Nutzen aus dem Kompetenzerwerb versprechen. Dieser Nutzen kann wiederum bei der einzelnen sich bildenden Person selbst anfallen wie auch für die Gesellschaft insgesamt, und sowohl in monetärer als auch in nichtmonetärer Form. Das Problem der empirischen Bestimmung kausaler Wirkungen und Beziehungen Das grösste Problem bei der Messung des Nutzens von Bildungsinvestitionen besteht darin, dass der Nutzen in der Regel nicht einfach der Differenz des Outcomes (sei dies Lohn, Gesundheit, Glück oder etwas anderes) für Personen mit einer gewissen Anzahl an Bildungsjahren (oder Kompetenzen) und des Outcomes für Personen mit weniger Bildungsjahren (oder Kompetenzen) entspricht. Dieser Vergleich wäre meistens verzerrt, weil die Entscheidung, mehr oder weniger Bildung zu erwerben, ein selektiver Prozess ist, bei welchem sich nicht zufällig die einen für mehr und die anderen für we­niger Bildung entscheiden. So können sich gesündere Menschen für mehr Bildung entschei- den, weil sie den Anforderungen zusätzlicher Ausbildungsjahre besser gewachsen sind. Stellt man später fest, dass die Personen, die eine längere Bildungslaufbahn aufweisen, gesünder sind, ist dies vielleicht nicht die Folge, sondern die Ursache von mehr Bildung. Diesen Kausalitätsproblemen versucht man einerseits mit statistischen Techniken zu begegnen (für eine Literaturübersicht siehe Meghir & Rivkin, 2011), oder man versucht sich sogenannte «natürliche Experimente» zunutze zu machen, wie bspw. eine Ver- längerung der obligatorischen Schulzeit. Bei spezifischen Bildungsinterventionen kann man auch sogenannt «randomisierte» Feldexperimente durchführen (für eine neuere Übersicht siehe bspw. Bouguen & Grugand, 2012), bei welchen die Intervention nur bei einer zufällig ausgewählten Gruppe von Personen durchgeführt wird und der Rest als Kontrollgruppe dient. Schliesslich ist auf die Herausforderung zu verweisen, dass ge- wisse Bildungseffekte sich erst sehr langfristig und in einer dynamischen Form zeigen, was entweder Kohortenstudien oder gute Sets von administrativen Daten erfordert, mit welchen die Bildungs- und Arbeitsmarktverläufe repräsentativer Bevölkerungsgruppen nachgezeichnet werden können. Der monetäre Nutzen der Bildung Beim monetären Nutzen der Bildung geht es auf der individuellen Ebene um die Wirkung des Kompetenzerwerbs auf das Wohlergehen in Form ei- ner grösseren Wahrscheinlichkeit, erwerbstätig zu sein und zudem eine Er-

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