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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

31 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Rahmenbedingungen des Bildungswesens  Jugendliche im Schulalter Haushalte, die informelle Betreuung nutzen, unterscheiden sich praktisch nicht von Haushalten, die keine externe Hilfe bei der Kinderbetreuung in Anspruch nehmen, wie die Daten des Kinder- und Jugendsuryeys COCON bei 6-jährigen Kindern zeigten (Schmid, Kriesi & Buchmann, 2011). Insge- samt zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit der Nutzung ausserfami­liärer formeller Kinderbetreuung desto grösser ist, je höher das Erwerbspensum der Eltern ist. Da vor allem Mütter mit höherer Bildung auch erwerbstätig sein können und wollen, nimmt die Inanspruchnahme formeller Kinder- betreuung auch mit dem Bildungsstand der Mutter zu. Beim Einkommen sind die Effekte etwas schwieriger zu bestimmen, da man unterscheiden muss zwischen dem Einkommen, das notwendig ist, um ausserfamiliäre Be- treuung bezahlen zu können, und dem Einkommen, das die Folge der Inan- spruchnahme ausserfamiliärer Betreuung ist, weil letztere ja eine vermehrte Erwerbstätigkeit überhaupt ermöglicht. Jugendliche im Schulalter Das Bildungswesen beschäftigt sich mit der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, die ja selber auch Einflüssen von Gesellschaft und Elternhaus ausgesetzt sind. Nicht nur das Bildungswesen beeinflusst die Jugendlichen, sondern die Jugendlichen wirken auch auf das Bildungswesen ein. Medial oft im Zentrum der Diskussionen steht einerseits das Verhalten der Jugend- lichen (Jugenddelinquenz, Gewalt an Schulen, Substanzkonsum usw.), aber auch ihre motivationale Haltung und Einstellung zu Leistung sind häufige Themen. Im Folgenden wird auf eine Auswahl dieser Punkte (Gesundheit, Substanzgebrauch und Jugenddelinquenz) eingegangen. Auf die möglichen positiven Effekte, die umgekehrt die Bildung auf sozial nicht erwünschtes Verhalten haben kann, wird im Kapitel Kumulative Effekte, Seite 281   ein­ gegangen. Diese Abschnitte behandeln Aspekte des jugendlichen Verhaltens und Eigenschaften der Jugendlichen als exogene Rahmenbedingungen für den Bildungsbetrieb. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die Entwicklung der Eigenschaf- ten der Jugendlichen über die Zeit mangels normierter und repetierter Erhe- bungen sehr schwer nachzuzeichnen ist; es ist also schwierig zu sagen, ob die Jugendlichen von heute sich von den Jugendlichen von früher unterschei- den. Weiter gibt es relativ wenig gesicherte Erkenntnisse darüber, wie stark das Verhalten oder die Einstellung der Jugendlichen den Bildungsprozess tatsächlich beeinflussen und verändern. Gesundheit Drei Faktoren, welche die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler in der Schweiz exemplarisch beschreiben und somit einen Einfluss auf die schuli- schen Leistungen oder die schulische Motivation haben könnten, sind das Körpergewicht, die körperliche Fitness und Behinderungen. Übergewicht kann neben körperlichen auch psychosoziale Folgen haben. Diese können sich in schlechten Schulleistungen, sozialer Ausgrenzung und mangelndem Selbstbewusstsein äussern. Zwar wird in vielen Studien ein

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