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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 196 Effektivität  Universitäre Hochschulen wobei das Risiko eines Studienabbruchs sowohl von Faktoren der Studienvorphase (bspw. soziale Herkunft, schulische Vorbildung) als auch von Faktoren der aktuellen Studiensitu- ation (bspw. Studienmotivation) beeinflusst wird. Für die formalen Studienabbrüche, d.h. das Ausscheiden aus dem Tertiärbildungssystem, erweisen sich Faktoren der Studienvor- phase als besonders zentral. Studierende, deren Eltern über ein tieferes Bildungsniveau bzw. einen tieferen beruflichen Status verfügen, weisen eindeutig ein höheres Risiko auf, das Studium abzubrechen. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs bei männlichen und älteren Studierenden höher. Bezüglich der schulischen Vorbildung be- stätigt sich, dass die Leistungen auf der Sekundarstufe II sowie der Typ bzw. Schwerpunkt der schulischen Vorbildung einen signifikanten Einfluss auf Abbrüche haben, wobei sich dieser im Verlauf der Studienjahre abschwächt. Etwas weniger eindeutig ist die Befund- lage zu den Faktoren der aktuellen Studiensituation. Allgemein bestätigt sich jedoch, dass Investitionen in institutionelle Ressourcen sowie Massnahmen zur Verbesserung der akademischen Leistungen das Risiko eines Studienabbruchs verringern können. Nicht alle Studierenden schliessen ihr Studium in der Fachbereichsgruppe ab, in der sie es begonnen haben ( Grafik 177 ). In den Wirtschafts- und den techni- schen Wissenschaften beläuft sich der Anteil der (erfolgreichen) Wechsler auf über 10%. Demgegenüber sind in den Geistes- und Sozialwissenschaften keine grösseren Ströme in andere Fachbereichsgruppen zu beobachten, was teilwei- se damit erklärt werden kann, dass diese Studierenden aufgrund der grossen Bandbreite an verschiedenen Fächern innerhalb der Fachbereichsgruppe häu- figer innerhalb wechseln. Inwieweit die früher gewonnenen Erkenntnisse über die Fachwechsel (BFS, 1996) im Bolognasystem noch Bestand haben, müsste neu untersucht werden. Schliesslich ist darauf hinzuweisen, dass einige Studierende im Verlaufe des Studiums in einen anderen Hochschultyp übertreten. Rund 5% der Per- sonen, welche ursprünglich mit einem universitären Studium begonnen ha- ben, erwerben ihren Abschluss an einer Fach- oder päd­agogischen Hochschule (BFS, 2012d). 177  Anteil Abschlüsse in einer anderen Fachbereichsgruppe als der anfänglichen Bacheloreintrittskohorte 2004, Angaben in Prozent Daten: BFS (SHIS); Berechnungen: SKBF Geistes- und Sozialwissenschaften exakte und Natur- wissenschaften technische Wissenschaften Wirtschafts- wissenschaften Recht 4 2 2 2 2 3 4 6 5 Die Grafik gibt die Ströme basierend auf den Anteilen erfolgreicher Abschlüsse innerhalb von 7,5 Jahren wieder, die (aufgerundet) mindes­tens 2% betragen. Die effektiven Studierendenströme zwischen den Fachbereichsgruppen sind jedoch deutlich grösser, da Fachwechsler eine längere Studiendauer aufweisen und überdurchschnitt- lich oft ihr Studium abbrechen.

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