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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

289 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Kumulative Effekte  Der Nutzen von Bildung 272  Lohndifferenzen pro Bildungsabschluss, 1991–2012 Die Zahlen zeigen einen gleitenden Durchschnitt über 2 Jahre. Daten: BFS (SAKE); Berechnungen: SKBF Differenz in CHF   Verhältnis der 75/25-Perzentile 0 10’000 20’000 30’000 40’000 50’000 Diff. Sek II-Obligatorische Diff. Tertiär-Obligatorische 1,40 1,43 1,46 1,49 1,52 1,55 1,58 1,61 1,64 1,67 1,70 Sek II 75pct/25pct Tertiär 75pct/25pct 2012200920072005200320011999199719951993 Differenz Sekundarstufe II obligatorische Schule   Sekundarstufe 75/25-Perzentil Differenz Tertiärbildung obligatorische Schule   Tertiärbildung 75/25-Perzentil Externalitäten und fiskalische Renditen Neben dem monetären Nutzen von Bildung für die sich bildenden Perso- nen bringt Bildung auch einen gesamtgesellschaftlichen monetären Nutzen, der sich in der Form höheren Wirtschaftswachstums und somit auch hö- herer Steuererträge äussert. Der fiskalische Nutzen entsteht nicht nur da- durch, dass Personen mit höherer Bildung mehr verdienen, sondern auch aufgrund der Steuerprogression.3 Ebenfalls fiskalisch wirkt sich eine bessere Bildung normalerweise dadurch aus, dass besser gebildete Personen weniger staatliche Sozialleistungen beziehen. Die fiskalische Bildungsrendite kann somit als Relation der höheren Steuererträge, der tieferen staatlichen Trans- ferleistungen und der staatlichen Bildungsausgaben gesehen werden. Wie bei der individuellen Bildungsrendite muss natürlich auch hier die kausale Beziehung zwischen der Bildung und den Erträgen berücksichtigt werden: Falls die sich länger bildenden Personen auch ohne diese Bildung höhere Einkommen erzielt hätten, würde die realisierte fiskalische Bildungsrendi- te überschätzt. Aus fiskalischer Sicht kommt bei der Beurteilung der Höhe dieser Rendite noch ein weiterer Punkt hinzu, der zu einer Unterschätzung der potenziellen Rendite führen kann: Falls die bildungswilligen Personen sich auch ohne staatliches Engagement bei der Bildungsfinanzierung gebil- det hätten, dann würde die potenzielle fiskalische Bildungsrendite höher liegen, da sich die fiskalischen Erträge mit viel tieferen fiskalischen Kosten hätten erzielen lassen. Starke Unterschiede in den Steuersystemen wie auch in der öffentlichen Bildungsfinanzierung führen deshalb auch zwischen den einzelnen Ländern zu viel grösseren Unterschieden bei den fiskalischen als bei den individuellen Bildungsrenditen (siehe De la Fuente & Jimeno, 2009). 3  Wegen der Steuerprogression führt längere Ausbildung für die besser gebildeten Personen sogar dann zu einer höheren Steuerlast, wenn das über das gesamte Erwerbsleben erzielte Einkommen vor Steuern gleich hoch ist wie jenes einer Person mit einer weniger hohen oder langen Ausbildung. Dies weil das Einkommen in weniger Erwerbsjahren anfällt und somit in einem Erwerbsjahr ein höheres Einkommen erzielt wird, dass stärker besteuert wird. Grafik 272  zeigt erstens die Einkommensdifferenz, die eine Erwerbsperson mit einem Sekundarstu- fe-II-Abschluss oder einem Tertiär­abschluss (Uni, ETH, FH, höhere Berufsbildung) während eines Erwerbsjahres im Vergleich zu einer Erwerbsper- son mit einem obligatorischen Schulabschluss erwarten kann. Zweitens zeigt sie die Entwicklung der Lohndifferenz innerhalb der Bildungsstufen zwischen dem 75. Perzentil und dem 25. Perzentil. Die höhere Lohnspreizung für Personen mit einem Tertiär­abschluss zeigt, dass eine Tertiärbil- dung nicht einfach nur mit einem höheren Lohn einhergeht, sondern auch mit einem höheren Risiko, dass der Durchschnittslohn gar nicht realisiert werden kann, was dazu führt, dass ein Teil des höheren Lohnes auch als Entschädigung für ein höheres Lohnrisiko gesehen werden kann (siehe z.B. Schweri, Hartog & Wolter, 2011).

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