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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 30 Demografie  Rahmenbedingungen des Bildungswesens erwerbsfähigen Alter (7%) nur halb so gross wie bei Familien mit zwei Kin- dern (15%; Grafik 12 ). Bei Familien mit drei und mehr Kindern (25%) steigt die Armutsgefährdung nochmals um die Hälfte und am höchsten liegt sie bei Einelternfamilien (31%). Neben der ökonomischen Situation beeinflussen Familiengrösse und -struktur die zeitlichen Ressourcen, die Eltern für die Erziehung ihrer Kin- der zur Verfügung haben. Somit können für den individuellen Bildungser- folg neben der Anzahl der Elternteile und der Kinderzahl auch der zeitliche Abstand zwischen den Geburten, die Rangfolge bei den Geburten und das Geschlecht der jeweiligen Geschwister eine Rolle spielen (siehe bspw. Hei- land, 2009; Carneiro, Loken & Salvanes, 2010; Monfardini & See, 2012). Ak- tuelle Untersuchungen zeigen, dass auch bei gleichem sozioökonomischem Hintergrund die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern regelmässig mit ihnen während der Primarschule Bücher gelesen haben, mit 15 Jahren durch- schnittlich besser lesen (OECD, 2011c). Allerdings basieren diese Ergebnisse auf Korrelationen und können durch Selektionseffekte verzerrt sein, was die Kausalität der Wirkung des Lesens mit den Eltern in Frage stellen könnte. Für die Schweiz kann als ein Indikator für die Bedeutung der schulischen Unterstützung durch die Eltern das «Helfen bei den Hausaufgaben» heran- gezogen werden, was im Rahmen des schweizerischen Kinder- und Jugend- surveys COCON erfragt wurde. Knapp die Hälfte der 11-jährigen Schüle- rinnen und Schüler in der Schweiz geben an, dass die Eltern mehrmals pro Woche bei den Hausaufgaben helfen ( Grafik 13 ). Neben den Unterschieden bei den zeitlichen Ressourcen, die die Eltern ihren Kindern selbst zur Verfügung stellen, haben Eltern mit unterschied- lichen ökonomischen Möglichkeiten auch unterschiedliche Möglichkeiten solche Ressourcen familienextern hinzuzukaufen (bspw. familienergänzen- de Betreuung). In der Schweiz nimmt der Anteil der Haushalte mit familien­ ergänzender Betreuung über die letzten Jahre stetig zu ( Grafik 14 ). Die Zu- nahme ist insbesondere auch in Familien mit mehr als einem Elternteil zu verzeichnen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familien ein Hauptgrund für die Beanspru- chung der familienergänzenden Betreuung ist. Diese spielt insbesondere bei formellen Betreuungsangeboten (Kindertagesstätten) eine Rolle und weni- ger bei informellen Angeboten (Verwandte, Freunde). 14  Familienergänzende Kinder­betreuung, 2001–2009 Daten: BFS 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Mehr als Bis 1 Tag Total 20092007200420012009200720042001 Einelternhaushalte Paarhaushalte mit Kind(ern)  Total   bis 1 Tag pro Woche   mehr als 1 Tag pro Woche 12  Armutsgefährdung nach Haushalts­ form, 2011 Daten: BFS Balken – pro Balkengruppe 6 Rasterhäuschen à 1,2 mm, (> 2-zeilige Kategorienamen haben Platz) – bei mehr als 3 Balken pro Gruppe mehr Häuschen – bei langen Kategorienamen Diagramm schmaler machen > Kategorien nicht mehr als 2-zeilig – Einstellungen der Gruppenbreite gleich wie bei den Säulen > Anleitung ganz unten 0% 20% 40% übrige 2 Erwachsene mit 3 oder mehr Kindern 2 Erwachsene mit 2 Kindern 2 Erwachsene mit 1 Kind Einelternfamilie mit Kind(ern) Haushalte mit Kindern, davon: 2 Erwachsene unter 65 Jahren Die Armutsgefährdungsschwelle wird von der EU bei 60% des verfügbaren Me- dianäquivalenzeinkommens angesetzt. Im Jahr 2011 lag die Schwelle in der Schweiz bei Einpersonenhaushalten bei 29’141 Franken pro Jahr. 13  Eltern helfen bei den Hausaufgaben Daten: COCON 0% 50% 9-j 11-j täglich mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat etwa einmal pro Monat weniger als einmal pro Monat nie  9-Jährige  11-Jährige

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