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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 254 Kontext und Institutionen  Höhere Berufsbildung Bei den Abschlüssen der höheren Berufsbildung handelt es sich schätzungs- weise bei einem Drittel um Mehrfachabschlüsse: Personen, die schon einen tertiären Abschluss (UH oder FH) oder eine höhere Fachschule abgeschlos- sen oder schon eine Berufs- oder Fachprüfung abgelegt haben, absolvieren weitere Abschlüsse auf Stufe höhere Berufsbildung ( Kapitel Weiterbildung, Seite 265 ). Die hohe Zahl der jährlich vergebenen Diplome auf Stufe höhe- re Berufsbildung muss deshalb in zweierlei Hinsicht relativiert werden. Bei der einen Gruppe der Diplomierten handelt es sich um Personen, die, auch nach Erhalt eines Diploms der höheren Berufsbildung, weiter mit ihrem uni- versitären oder Fachhochschulabschluss als höchstem Bildungsabschluss in der Statistik ausgewiesen werden. Bei der andern Gruppe handelt es sich um Personen mit einem zweiten oder gar dritten Abschluss auf Stufe höhere Be- rufsbildung. Weil es sich also bei einem grossen Teil der jährlich abgegebenen Diplome der höheren Berufsbildung nicht um den ersten Bildungsabschluss auf tertiärer Stufe handelt, würde eine reine Addition der Titel der höheren Berufsbildung zu den anderen Abschlüssen auf tertiärer Stufe zu einer Über- schätzung des Tertiarisierungsgrades der in der Schweiz lebenden Bevölke- rung führen. Insgesamt weisen in der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung rund 14% (2011) einen Abschluss der höheren Berufsbildung als ihren höchs- ten Bildungsabschluss auf, im Vergleich zu fast 30%, die einen Abschluss einer Universität, Fachhochschule oder pädagogischen Hochschule ausweisen. Bei den tertiären Abschlüssen wird aber die Bedeutung der Hochschulabschlüsse relativ zu denjenigen der höheren Berufsbildung überschätzt, da zugewan- derte ausländische Erwerbstätige in der Regel eher über einen Hochschulab- schluss verfügen als über eine höhere Berufsbildung. Internationale Vergleiche sind schwierig anzustellen, da eine höhere Be- rufsbildung nach Schweizer Zuschnitt ausserhalb der deutschsprachigen Länder nicht existiert. In den OECD-Ländern verfügen zwar rund 11% der Bevölkerung über einen Abschluss auf der Stufe ISCED 5B als höchsten Bil- dungsabschluss, bei den dabei betrachteten Abschlüssen handelt es sich aber in der Regel nicht um direkt vergleichbare Ausbildungen. In den meisten Län- dern werden Kurzzeitstudiengänge auf tertiärem Niveau, die aufgrund der Dauer der Ausbildung (weniger als die drei für einen Bachelorabschluss not- wendigen Schuljahre) nicht der Stufe ISCED 5A zugerechnet werden können, als ISCED-5B-Ausbildungen geführt. Da diese Kurzausbildungen häufiger von Frauen abgeschlossen werden, ist die Schweiz auch in dieser Hinsicht eine Ausnahme, da hierzulande Abschlüsse der höheren Berufsbildung mehrheit- lich von Männern gemacht werden. Bezüglich soziodemografischer Merkmale der Absolvierenden der höheren Berufsbildung ist zudem zu vermerken, dass insbesondere bei den Berufs- und Fachprüfungen mit rund 90% Schweizerin- nen und Schweizern (Neukomm, Rageth & Bösch, 2011) der Ausländeranteil so- gar noch geringer ist als bei der beruflichen Grundbildung. Welcher Teil dieser Diskrepanz durch Einbürgerungen erklärt werden könnte, ist unbekannt. Im Gegensatz zu den übrigen formalen Bildungstypen wird die höhere Berufs- bildung zu zwei Dritteln von privaten Anbietern (subventioniert und nicht subventioniert) dominiert ( Grafik 240 ). Das Bildungsangebot für die höhere Berufsbildung ist sehr ungleich über die Schweiz verteilt, was nur teilweise eine Folge der Tatsache ist, dass die berufliche Grundbildung als Zuliefererin der höheren Berufsbildung auch regional unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die regionale Verteilung ist vielmehr das Ergebnis einer starken Konzentration von Anbietern (Schu- len und Verbände) in einzelnen Kantonen ( Grafik 239 ). 239  Anzahl Studierende der höheren Berufsbildung pro Lernende in der beruflichen Grundbildung nach Kantonen (Schulortprinzip für die Studierenden der hBb), 2012 Daten: BFS 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% GL SZ BL OW TG SH JU NW GE AG TI VS SO BE FR VD GR SG ZG NE BS ZH LU Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden sowie Uri haben keine Angebote der höheren Berufsbil- dung in ihren Kantonen. 240  Studierende nach Anbietertyp, 2011 Daten: BFS Private Anbieter Private Anbieter (subventioniert) Öffentliche Anbieter   öffentliche Anbieter   private subventionierte Anbieter   sonstige private Anbieter

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