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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

35 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Rahmenbedingungen des Bildungswesens  Jugendliche im Schulalter 19 Substanzgebrauch nach Alter und PISA-Leseleistungen, TREE-Kohorte Daten: TREE; Berechnungen: SKBF Anteil an der TREE-Kohorte 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Cannabislkonsum, hohe Leseleistungen in der 9 Cannabislkonsum, tiefe Leseleistungen in der 9. Alkohlkonsum, hohe Leseleistungen in der 9. K Alkohlkonsum, tiefe Leseleistungen in der 9. Kla 2522212019181716 Jahre   Canabiskonsum: tiefe Leseleistungen in der 9. Klasse   Canabiskonsum: hohe Leseleistungen in der 9. Klasse   Alkoholkonsum: tiefe Leseleistungen in der 9. Klasse   Alkoholkonsum: hohe Leseleistungen in der 9. Klasse Jugenddelinquenz Jugenddelinquenz kann die Bildungsaussichten sowohl der Opfer als auch der Täter und Täterinnen beeinflussen (Eriksen, Nielsen & Simonsen, 2012). Insbesondere Opfer jugendlicher Delinquenz können physische oder psy- chische Schädigungen erleiden, welche sich bspw. in Schulunlust und/oder einem Leistungsabfall auswirken. Delinquente Jugendliche haben meistens eine tiefere Schulmotivation als andere Jugendliche (vgl. Ribeaud & Eisner, 2009; Moret, 2006; Seeley, Tombari, Bennett et al., 2009). Dass jedoch ein kausaler Einfluss von Delinquenz auf die Leistungen in der Schule (vgl. Erik- sen, Nielsen & Simonsen, 2012; Beran, 2009; Moret, 2006; Walser & Killias, 2009), den Schulabsentismus (Stamm, Ruckdäschel & Templer, 2009) oder den Schulabbruch (Townsend, Flisher, Chikobvu et al., 2008) besteht, kann bisher nicht eindeutig geklärt werden. Zwischen 1999 und 2010 konnte in der Schweiz eine starke Zunahme der Jugenddelinquenz – insbesondere Verurteilungen wegen Gewaltdelikten – in der Jugendstrafurteilsstatistik registriert werden ( Grafik 20 ). Seit 2011 sinken die Verurteilungen jedoch wieder. Es stellt sich die Frage, ob die Zunahme der Verurteilungen wegen Ge- waltdelikten tatsächlich ausschliesslich auf eine Zunahme der gewaltsamen Handlungen zurückzuführen ist oder teilweise andere Ursachen wie erhöhte Anzeigeraten bei den Opfern (bspw. aufgrund der zunehmenden öffentli- chen Sensibilisierung für die Gewaltproblematik) oder eine höhere Aufklä- rungsquote bei der Polizei ausschlaggebend sind. Aktuelle Statistiken, die mittels Befragungen zur selbstberichteten De- linquenz oder durch Opferbefragungen ermittelt werden, sind nicht verfüg- bar. Es lässt sich somit nicht abschliessend beurteilen, ob die Jugenddelin- quenz tatsächlich zugenommen hat. TREE (Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben) ist die erste nationale Längsschnittuntersuchung zum Übergang Jugendlicher von der Schule ins Erwach- senenleben in der Schweiz. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Ausbil- dungs- und Erwerbsverläufe nach Austritt aus der obligatorischen Schule. Die TREE- Stichprobe umfasst rund 6000 Jugend- liche, die im Jahr 2000 am Projekt PISA (Programme for International Student Assessment) teilgenommen hatten und im selben Jahr aus der obligatorischen Schulpflicht entlassen worden sind. 20  Entwicklung der Strafurteile bei minderjährigen Täterinnen und Tätern Entwicklung der Anzahl Urteile zu von Minder- jährigen verübten Gewaltdelikten (wie bspw. vorsätzliche Tötung, Nötigung oder Raub) Daten: BFS 0 500 1000 1500 2000 2500 2012200720031999   10- bis 14-Jährige   15- bis 17-Jährige Die Zahl der Minderjährigen, die be­­ schuldigt worden sind, gegen das StGB verstossen zu haben, ist in den letzten Jahren gesunken. Am häufigsten werden Minderjährige des Ladendiebstahls, der Sachbeschädigung oder des «allgemeinen Diebstahls» beschuldigt (BFS, 2012f). Min- derjährige (10–17 Jahre) werden nach dem Jugendstrafrecht beurteilt und deswegen in der Statistik getrennt von den jungen Erwachsenen (18–25 Jahre) aufgeführt.

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