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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 194 Effektivität  Universitäre Hochschulen gen Zyklen mindestens verfügen sollten. Die zu erreichenden Kompetenzen werden in den fünf Kategorien «Wissen und Verstehen», «Anwendung von Wissen und Verstehen», «Urteilen», «kommunikative Fertigkeiten» sowie «Selbstlernfähigkeit» zusammengefasst. Der Aufbau einer kompetenzbasier- ten Lehre ist an den schweizerischen Universitäten jedoch noch nicht weit fortgeschritten (CRUS, 2012) und eine Überprüfung von Lernergebnissen in nächster Zeit nicht zu erwarten. Auch auf internationaler Ebene ist in den nächsten Jahren mit keinen grossen Entwicklungen bei der international vergleichbaren Messung von Kompetenzen zu rechnen ( Infotext links). Um Hinweise über die Effektivität der universitären Ausbildung zu erlangen, werden im Folgenden mögliche indirekte Hinweise auf die Lernergebnisse, wie die Studienerfolgsquoten sowie verschiedene Indikatoren der Arbeits- marktchancen, betrachtet. Erfolgreicher Studienabschluss und Dropouts Die Studienerfolgsquote kann als Hinweis für die Effektivität eines Studien­ gangs oder einer Hochschule dienen; sie hängt jedoch massgeblich auch von den Qualitätsstandards der Hochschule sowie von der Zusammensetzung der Studierendenpopulation ab. So kann eine tiefe Studienerfolgs­­­quote durchaus Ausdruck für hohe Qualitätsansprüche in einem Studiengang sein – sie kann aber auch bedeuten, dass ein bestimmter Studiengang mehr Studie- rende mit geringeren Fähigkeiten anzieht oder dass die Ausbildungsqualität weniger gut ist. Diese Fragen stellen sich auch in der Schweiz, da die Hoch- schulen ihre Studierenden ja nicht auswählen können. Während der letzten 20 Jahre haben von den Studierenden auf Lizen­ ziats- und Diplomstufe jeweils rund 70% ihr Studium innerhalb von zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen. Die Erfolgsquote ist somit trotz der starken Zunahme der Studierendenzahlen weitgehend konstant geblieben ( Gra- fik 175 ). Insbesondere hat sich über die Zeit auch das höhere Risiko eines Stu- dienabbruchs bei Frauen verringert, parallel zur gestiegenen Partizipation der Frauen. Mit der Einführung von «Bologna», und damit der Vorverlegung des ersten Studien­abschlusses (Bachelor) hat sich der Anteil Studierender, wel- che ihr Studium erfolgreich abschliessen, insgesamt kaum erhöht. Für exakte repräsentative Aussagen zu den Erfolgsquoten ist es derzeit jedoch noch ver- früht, da erstmals im Jahr 2006 alle Studiengänge (mit Ausnahme der Fachbe- reichsgruppe Medizin und Pharmazie) im Bachelorsystem starteten und die Studiendauer für einen Bachelorabschluss, insbesondere bei Fachwechslern, nicht selten fünf Jahre überschreitet. Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass unter dem Bolognasystem weniger Studierende einen Abschluss des zwei- ten Zyklus erlangen als im System vor «Bologna», da nicht alle Bachelor einen Master in Angriff nehmen ( Institutionen, Seite 188 ) und zudem auch auf Masterstufe Studienabbrüche zu verzeichnen sind (ca. 8%; BFS, 2012d) und diese Ausfälle nicht durch eine genügend höhere Erfolgsquote auf Bachelor- stufe (gegenüber dem Lizentiat) kompensiert werden. In der Vor-«Bologna»-Zeit unterschieden sich die Erfolgsquoten deut- lich zwischen den verschiedenen Fachbereichsgruppen ( Grafik 176 ), wobei die Geistes- und Sozialwissenschaften die höchsten Abbruchquoten auf- wiesen. Für die Bachelorstufe zeichnet sich nun ab, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fachbereichsgruppen etwas geringer ausfallen als unter dem früheren System. Ausserdem zeigt sich, dass die Wahrschein- AHELO: Auf internationaler Ebene wurde mit der Machbarkeitsstudie AHELO (Assessment of Higher Education Learning Outcomes) der OECD die Möglichkeiten ausgelotet, die Kompetenzen der Hoch- schulstudierenden international ver- gleichbar zu messen. Nach ihrer Durch- führung (OECD, 2012a, 2013a) ist jedoch unklar, ob bzw. in welchem Rahmen das Projekt weiterverfolgt wird. Hochschulrankings dienen im globalen Wettbewerb als wichtiger Massstab für die Qualität der Hochschulen. Den meistzitierten Rankings (Shanghai Jiao Tong, Times World University Rankings, QS World University Ranking, Leiden Ranking) zufolge besuchten im Jahr 2012 68–78% der Universitätsstudie- renden (bzw. 40–46% aller Hochschul- studierenden) in der Schweiz eine Top-200-Hochschule, was internatio- nal dem höchsten Anteil entsprechen dürfte (SKBF, 2010). Im nationalen Vergleich sagen die Rankings jedoch wenig über die Lehrqualität der ein- zelnen Hochschulen aus, da sich die Beurteilungskriterien vorwiegend auf Forschungsleistungen beziehen, wobei insbesondere biblio­metrische Kennzah- len ein grosses Gewicht haben. Letztere hängen jedoch massgeblich von den angebotenen Disziplinen ab. Ausser- dem bedeutet eine gute Forschung nicht zwangsläufig auch eine gute Lehre (Shin, 2011). Im Jahr 2014 werden erstmals Ergebnisse des U-Multirank veröffentlicht, eines neuen, mehr- dimensionalen Hochschulrankings, welches auf fünf Kategorien basiert: Ansehen der Forschung, Qualität von Lehre und Lernumfeld, internationale Ausrichtung, Abschneiden beim Wissenstransfer und Beitrag zur regio- nalen Entwicklung.

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